Ein Gigawatt Agri-PV in Polen

Gemeinsame Agrophotovoltaik mit Corab S.A. und Kelfield

Die Unternehmen Corab S.A. und Kelfield werden gemeinsam Agrophotovoltaik-Projekte mit einer Kapazität von mehr als ein Gigawatt entwickeln. Dazu haben sie auf der Messe Intersolar Europe eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet: Im ersten Schritt wird die vertikale Tragekonstruktion der Agri-PV auf Wiesen und Weiden der Verwaltungsbezirke Westpommern und Pommern errichtet. Der geschätzte Wert der im Rahmen des Projekts verwendeten Komponenten beläuft sich auf ca. 300 Millionen polnische Zloty, was ca. 70 Millionen Euro entspricht. Es handelt sich um die bisher größte Investition auf dem Gebiet der Agrophotovoltaik in Polen.

Ein Gigawatt auf der grünen Wiese

München, 15. Juni 2023. Während der Intersolar Europe-Messe 2023 haben Corab S.A. und Kelfield eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach die beiden Unternehmen gemeinsam Agrophotovoltaik-Projekte mit einer angestrebten Gesamtleistung von mehr als einem Gigawatt entwickeln werden. Corab wird in dieser Zusammenarbeit sein Know-how und seine Technologie-Lösungen aus dem Agri-PV-Segment einbringen. Kelfield führt alle Ingenieurarbeiten aus, holt Genehmigungen ein und übernimmt auch alle investitionsbezogenen Aufgaben – einschließlich der Gewinnung von Investoren. Es ist die aktuell größte Investition auf dem Gebiet der Agri Photovoltaik in Polen. Allein der Wert der verwendeten Komponenten wird auf rund 300 Millionen polnische Zloty geschätzt – ca. 70 Millionen Euro.

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Bildquelle: Corab

Von links: Hendrik von Wieding, Vorstandsvorsitzender der Kelfield Gruppe, und Piotr Markowski, Vorstandsvorsitzender von Corab S.A., vereinbaren Entwicklung mehr als 1 GW Agrophotovoltaik-Projekte in Polen

Maximale Leistung auf minimaler Fläche Fläche

Für das Projekt werden zaunförmige vertikale Unterkonstruktions-Komponenten des Corab-Systems WS-A10 verwendet. Die Anlagen werden ausschließlich auf landwirtschaftlichen Flächen errichtet, die schwer oder gar nicht zu bewirtschaften sind und ausnahmslos als Wiesen und Weiden genutzt werden. Freistehende vertikale Agrophotovoltaik-Systeme dieser Art beanspruchen nur etwa 1 % der Feldfläche, sodass sie auch in kleinen wirtschaftlichen Betrieben gut und ohne nennenswerte Ertragsverluste installiert werden können. Die Fläche zwischen den PV-Zäunen kann entsprechend ihrer ursprünglichen Bestimmung weiter genutzt werden.

Doppelte Ernte

"Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit Kelfield den polnischen Markt für die Agrophotovoltaik öffnen werden und dass die Lösungen von Corab in diesem Segment, die wir bisher in den Westen exportiert haben, nun auch in unserem Land eingesetzt werden", sagt Piotr Markowski, Vorstandsvorsitzender von Corab S.A. "Wir hoffen, dass dem ersten Gigawatt-Projekt weitere folgen werden, damit wir das Potenzial dieser Technologie auch auf klassischen Anbauflächen nutzen können, von denen es in unserem Land sehr viele gibt. Dies erfordert jedoch einige Gesetzesänderungen, die notwendig sind, um diese Art von Tätigkeit in Polen sowohl möglich als auch rentabel zu machen", fügt Piotr Markowski hinzu.

Gut für Region und Landwirtschaft

"Wir planen, das Projekt in den Woiwodschaften (Verwaltungsbezirken) Pommern und Westpommern zu starten und suchen dafür Investoren, die an Agrophotovoltaik-Projekten interessiert sind, die Landwirten die Möglichkeit bietet, Landwirtschaft mit Energieerzeugung zu verbinden" – so Hendrik von Wieding, Vorstandsvorsitzender von Kelfield. "Die Agrophotovoltaik sichert nicht nur ein zusätzliches Einkommen, sondern trägt auch zur Verbesserung der Umwelt bei. Deshalb sind wir der Meinung, dass unsere Projekte eine einzigartige Chance sowohl für die polnischen Landwirte als auch für die Regionen darstellen, in denen die Projekte realisiert werden", fügt Hendrik von Wieding hinzu.

Agrophotovoltaik boomt weltweit

Bei der Agrophotovoltaik handelt es sich um eine Doppelnutzung, bei der eine Fläche in erster Linie für die landwirtschaftliche Produktion und erst in zweiter Linie für die Erzeugung von Strom mit Photovoltaik genutzt wird. Wichtig ist, dass der Standort von Agrophotovoltaik-Anlagen im Gegensatz zu klassischen PV-Anlagen nicht zu einem Ausschluss der Fläche aus der landwirtschaftlichen Produktion führt. Das hat viele Vorteile für die Landwirte: Sie ermöglicht, grünen Strom zu erzeugen und selbst zu verbrauchen, was die Energiekosten im landwirtschaftlichen Unternehme senkt und die Wettbewerbsfähigkeit der angebotenen Produkte steigert. Der erzeugte Strom kann aber auch verkauft werden und damit kann eine zusätzliche Einnahmequelle für einen landwirtschaftlichen Betrieb geschaffen werden. Darüber hinaus können Agrophotovoltaik-Anlagen Kulturen vor schädlichen Wetterereignissen wie Hitze, Hagel oder Sturm schützen. Als dezentrale Energiequellen steigert Agrophotovoltaik außerdem die regionale Energiesicherheit – und im Verbund die nationale. Weltweit boom die Technologie gerade u. a. in den USA, Frankreich, Japan, China und Korea.

Bessere Rahmenbedingungen in Polen und Europa

In Polen – wie in anderen Ländern Europas – kann die Agrophotovoltaik ihr volles Potenzial mangels geeigneter rechtlicher Rahmenbedingungen leider noch nicht entfalten. Das ist schade, da Polen in Europa an dritter Stelle beim Anteil landwirtschaftlicher Fläche steht. Um die Situation für Agrophotovoltaik zu verbessern, wäre es notwendig, die doppelte Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen auch zur Energieerzeugung in die Entwicklungsplanung und in lokale Raumordnungspläne mit aufzunehmen. Gleichzeitig muss die Verpflichtung entfallen, Grundstücke dann aus der landwirtschaftlichen Produktion herauszunehmen, wenn sie zum Zwecke der Stromerzeugung dienen – natürlich ohne Subventionen zu streichen, die sich direkt aus den EU-Verordnungen ergeben.


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